Die magische Welt des Herrn Alexander – Der weltberühmte Zauberer aus Münster

Ausstellung Die magische Welt des Herrn Alexander - Foto: Stadt Münster

Facettenreich und mit vielen aufwändigen Rauminszenierungen entführt die neue Ausstellung im Stadtmuseum Münster den Besucher in die magische Welt von Alexander Heimbürger aus Münster. Der mit dem weltbekannten Entfesselungskünstler Harry Houdini befreundete Künstler war unter dem Namen Herr Alexander Mitte des 19. Jahrhunderts der berühmteste deutsche Zauberer.

Menschen, die andere im wahrsten Sinne des Wortes verzaubern können, umgibt immer ein Hauch des Geheimnisvollen und Magischen. Johann Friedrich Alexander Heimbürger (1819–1909) aus Münster war zu seiner Zeit einer der berühmtesten Zauberkünstler der Welt und in Nord- und Südamerika äußerst erfolgreich. Sogar in Herman Melvilles Buch Moby-Dick von 1851 wird er erwähnt. Heute ist er in seiner Heimatstadt und im übrigen Europa fast völlig vergessen. Als Herr Alexander trat er vor dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika und dem Kaiser von Brasilien auf, reiste quer durch Nord-, Mittel- und Südamerika, verdiente ein Vermögen und konnte sich bereits mit 35 Jahren erfolgreich in Münster zur Ruhe setzen.

Prunkstücke der Ausstellung sind die erstmals öffentlich zu sehenden Original-Tagebücher von Alexander Heimbürger aus seiner Großen Zeit von 1840 bis 1863, die auch über QR-Codes direkt auf dem Handy vollständig durchstöbert werden können, sowie neues Material aus dem Houdini-Nachlass aus Houston, Texas (USA).

Die magische Welt des Herrn Alexander ist ideal für einen Besuch mit der ganzen Familie, in der auch Kinder Zaubertricks lernen können. Die Ausstellung entführt den Besucher in eine magische Welt – nicht nur durch das Ambiente mit farbigen Originalplakaten, sondern auch durch ihre multimediale Gestaltung. Ein Hörspiel beleuchtet die Zeit des jungen Herrn Alexander, in Videos erklärt der Zauberkünstler Wittus Witt Zaubertricks aus alten Zauberkästen, die man anschließend selbst ausprobieren kann, und an einer Fotostation kann man den Ausflug bildlich festhalten.

Die aufwändig inszenierte Ausstellung im Stadtmuseum mit zahlreichen Leihgaben aus der umfangreichen Sammlung des Zaubermuseums Bellachini des Hamburger Zauberkünstlers Wittus Witt widmet sich dem Leben und Wirken von Herrn Alexander vor allem ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. Sein besonderes Verdienst ist es, die hohe Kunst der Zauberei von den Jahrmarktsbuden auf die Theaterbühnen der Welt gebracht und damit die Zauberkunst „salonfähig“ gemacht zu haben. Mit Witz, Phantasie und umfangreichen mechanischen, chemischen und physikalischen Kenntnissen verzauberte er sein staunendes Publikum.

Thematisch geht die Ausstellung jedoch weit über das Leben dieses Ausnahmetalents hinaus. Sie beleuchtet auch kurz die Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert in Münster und skizziert eine kurze Geschichte der Zauberkunst von den Taschenspielern über die Salonzauberer bis hin zu den Bühnenzauberern. Seit dem 18. Jahrhundert spricht man auch von der Zauberkunst als eigener Kunstform.

Der Name „Herr Alexander“ wurde zu seinem und einem bekannten Markenzeichen. Auch bei seinen Nachfolgern wurde der Name zum Programm. Von einigen dieser Künstler werden zauberhafte Originalplakate präsentiert. Den Abschluss bilden einige kostbare Zauberkästen der Zeit um 1900. Zeitungsannoncen aus dem 19. Jahrhundert belegen, dass solche Kästen damals auch auf dem Send in Münster verkauft wurden.

Im Museumsshop kann für 6,50 Euro ein Katalog zur Ausstellung erworben werden.

Ausstellungsort:
Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28, 48143 Münster

Ausstellung:
13. Mai bis 10. September 2023

Öffnungszeiten:
Dienstag – Freitag 10 bis 18 Uhr
Samstag, Sonn- und Feiertag 11 bis 18 Uhr

Textnachweis: Stadt Münser
Bildnachweis: Zauberkasten, Der kleine Zauberer, Carl Baudenbacher, Nürnberg, um 1900, Zaubermuseum Bellachini, Sammlung Wittus Witt, Hamburg, Foto: Stadtmuseum Münster.