Cornelius Hauer

Larette - Archiv Magic Christian

Cornelius Hauer (Künstlername: C. H. Larette), * 18. April 1889 Wien, † 14. Mai 1943 Amsterdam, Zauberkünstler.

Larette - Archiv Magic Christian

Biografie

Cornelius Hauers Eltern waren Kaufleute. Über die Jugend des späteren Zauberkünstlers Larette ist wenig bekannt. Er wurde im ersten Weltkrieg zum Militär eingezogen und geriet in Russland in Kriegsgefangenschaft, wo er schon zauberte. In einem Prospekt Ottokar Fischers wird als Schüler des großen Doyens der Wiener Magischen Schule erwähnt, der ihm auch sein Programm zusammenstellte.

Um 1924 gelangte Larette durch den Agenten Max von Geldern nach Amsterdam, von wo er fortan die europäischen Länder mit seiner ausgezeichneten Manipulationsnummer bereiste. Es gab kaum ein Varietee oder Nachtklub, in Europa, das oder den Larette nicht bespielte. 1937 eröffnete er ein Zauberstudio am Hortusplantsoen Nr. 7 im Zentrum von Amsterdam – „Studio Larette, Institut voor Goochelkunst“, 1939 übersiedelte er zum Wilemparkweg 128 in Amsterdam Zuid und vertrieb seine angebotenen Zaubergeräte durch Laufkundschaft und durch einen eigenen Katalog, der mit vielen Bildern, die zum Teil aus amerikanischen Katalogen stammten, diese aber wiederum oft Kopien von deutschen Conradi und Willmann Katalogen waren.

Larette war ein Mister der Karten – und Zigarettenmanipulation. Er beherrschte angeblich alle seine Kunststücke aus seinem Katalog und vieles mehr. Berichte in Zauberzeitschriften überschlugen sich in Hymnen, wenn er an einem Klubabend des Magischen Klubs in Wien oder beim Magischen Zirkel in Berlin anlässlich eines Engagements vorbeischaute und natürlich zauberte. Es war wunderbar anzusehen, wie er Spielkarten zum Leben erweckte, sie mit einer Hand und dann mit beiden Händen zugleich mischte. Kartensprudel, Kartenfächer und allerlei Kunstvolten durften in keinem Repertoire fehlen.

Larette war auch eng mit Valentino Graziadei, dem eleganten Kartenmanipulator befreundet, da sie sich aus der Jugend kannten und oft bei solchen Darbietungen im Wettstreit zu übertrumpfen hofften. 1939 erschien auch sein Buch „De Goochelkunst en haar Geheimen“ mit vielen Kunststücken für Anfänger in der Zauberkunst.

Unter seinen Auszeichnungen sticht besonders das Wort „Hofkünstler“ hervor. Diesen Titel bekam er nach mehrere Engagements durch Prinz Heinrich von Mecklenburg-Schwerin , der selber Mitglied im Magischen Zirkel von Deutschland war.

Über den Tod Larettes gibt es viele Gerüchte. Angeblich zeigte ihn der Zauberkünstler Henri Nolles bei der Gestapo an, die dann in sein Geschäft kamen, um ihn zu verhaften, da er jüdischer Herkunft war. Larette bat noch, dass er sich umziehen wolle und erschoss sich im Souterrain des Lokals. Andere Berichte sprechen davon, dass Larette immer ausländische Sender hörte und, da er schlecht hörte, das Radio zu laut aufdrehte, so dass die Gestapo auf ihn aufmerksam wurde. Wieder andere Erzählungen sprechen von einem zufälligen Besuch deutscher Soldaten in seinem Laden, die Zaubertricks kaufen wollten. In der irrtümlichen Meinung, wegen Hörens ausländischer Sender nun verhaftet zu werden, erschoss sich Larette.

Quellen

Link

 


Bildnachweis: Archiv Magic Christian
Textnachweis: Wien Geschichte Wiki


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